Wenn ich wirke: Warum Selbstwirksamkeit so stärkend ist
- Alexandra Schrader
- 7. Juni
- 1 Min. Lesezeit

Das Vertrauen in die eigene Handlungsfähigkeit ist mehr ist als positives Denken.
Was macht den Unterschied zwischen Menschen, die sich in schwierigen Zeiten verlieren – und jenen, die innerlich wachsen, obwohl alles um sie herum im Umbruch ist?
In der Psychologie gibt es ein Konzept, das diesen Unterschied auf leise, aber kraftvolle Weise beschreibt: Selbstwirksamkeit. Der Begriff geht auf den Psychologen Albert Bandura zurück. Für ihn war Selbstwirksamkeit die Grundlage von Motivation, Lernfähigkeit und psychischer Gesundheit. Menschen, die an ihre eigene Wirkung glauben, stehen anders auf nach einem Rückschlag. Sie erleben sich nicht als Opfer der Umstände, sondern als Gestalter ihres Handelns – auch wenn nicht alles in ihrer Kontrolle liegt.
Gemeint ist damit das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, Einfluss auf das eigene Leben zu nehmen – besonders unter unsicheren Bedingungen. Es ist das innere Gefühl: „Ich kann etwas tun – und es macht einen Unterschied.“ Selbstwirksamkeit ist kein Versprechen auf Erfolg, sondern das Erleben von Gestaltungsmacht – unabhängig vom Ausgang.
Wer seine Selbstwirksamkeit spürt, bleibt handlungsfähig. Nicht weil alles leicht ist, sondern weil er sich selbst als wirksam erlebt. Das schützt vor Hilflosigkeit, fördert Resilienz und stärkt das Selbstwertgefühl.
In meinen Kursen erlebe ich oft, wie entlastend es für Menschen ist, genau das wiederzuentdecken: Dass sie Einfluss nehmen können – nicht auf alles, aber auf vieles. Dass sie Entscheidungen treffen, Grenzen setzen, neue Perspektiven entwickeln dürfen. Und dass Selbstwirksamkeit nicht laut oder perfekt sein muss. Manchmal beginnt sie mit einem klaren Nein. Manchmal mit dem Mut, Hilfe anzunehmen. Und manchmal einfach mit dem Gedanken: „Ich zähle. Mein Handeln zählt.“
Comments